... und rundherum eine mittelalterliche Rittertafel
Am Samstagmorgen, 3. Oktober 2015 reiste eine gute gelaunte und motivierte Sängergruppe zum mittlerweile zur Tradition gewordenen Probe-Wochenendseminar in die Provinzialdomäne von Wégimont/Soumagne.
Gleich zu Beginn standen die
Chorwerke zur anstehenden Einstufung sowie neue Stücke für das Weihnachtsrepertoire
auf dem Probeprogramm. In der ersten Pause staunten die Chorsänger nicht
schlecht als zwei tote Wildschweine vor ihren Augen angeliefert wurden. Schnell
stand fest, dass der örtliche Rotary-Club das Anwesen für eine mittelalterliche
Tafel mit Musik und Tanz am Abend angemietet hatte. Die Wildscheine sollten im
Folgenden aufgespießt und gegrillt werden. Vom Mittag an drehten sich die
Wildschweine über ein tobendes Feuer; sowas
hatte noch keiner von uns erlebt!
Eifer
und Spaß im Gleichklang!
Sangesbruder Hans Aussems übernahm
traditionell nach der Mittagspause die Einstudierungen mit den Tenorstimmen,
während Chorleiter Heinz Piront mit den Bässen das präzise Proben der
Notenbilder vorantrieb. Wie üblich lockerten wiederholt Lachsalven die vom
konzentrierten Gesang angespannten Mienen der Chorbrüder!
Nach einem harten ersten Probentag
wurde gegen 19 Uhr der Feierabend eingeläutet. Abseits vom ritterlichen Treiben
der Rotary-Runde fanden sich die Sänger zu einem gemütlichen Zusammensein ein.
Neben reichlich leckerem Bier und gutem Rotwein wurden sie mit Leckereien
verwöhnt; Sangesbruder Helmut Oedekoven lud mit seinem Synthesizer zur einen
oder anderen Karaoke-Einlage ein.
Ständchen
per Fernschaltung
Zwischenzeitlich waren die Gedanken
der Sänger bei ihrem erkrankten Chorbruder Heribert: spontan wurde die
Entscheidung getroffen, ihm in Verbundenheit das von ihm gewünschte Loch Lomond
über ein Telefonat zu Gehör zu bringen. Ein sehr emotionaler Augenblick!
Noch nie gesehen!
Es sollte ein gemütlicher Abend werden, doch irgendwas stimmte nicht! Sollten die MCE-Chorknaben den restlichen Abend fernab vom Rotary-Jubel und Trubel mit zwei Wildschweinen, welche inzwischen schon ganze neun Stunden am Grill drehten und rabenschwarz waren, verbringen? Nein, das ging nicht! So versammelten sich die Sänger um die im wahrsten Sinne des Wortes brennenden Wildschweine und kamen aus dem Staunen nicht heraus, als der Hunger der Gäste immer größer wurde und die Wildschweine immer tiefschwarzer. „Das sollen die Essen?“ „Sowas habe ich noch nie gesehen“ hörte man nicht nur einmal.
Es dauerte nicht lange bis die Chorsänger mit den Grillmeistern ins Gespräch kamen. So vernahm man, dass es sich bei den Rotary-Brüdern um Lehrer und einen Schuldirektor handelte, die knapp zwei Tonnen Wildschein pro Jahr grillen, um das Guthaben ihrer Schulkasse aufzubessern. Die Sympathie wuchs und flugs wurde auch schon ein Liedchen angestimmt. MCE-Klänge untermalten nun das Knacken des Feuers: ein herrliches Erlebnis! Es blieb nicht nur bei einem Liedvortrag... Die MCE-Bar wurde bis zum letzten Tropfen leergetrunken, sodass Nachschub her musste. Es heißt, dass sich der letzte Sänger in den frühen Morgenstunden in den Schlummerschlaf legte.
Am
nächsten Morgen wieder zur Stelle!
Genauso zeitlos diese „Rittersnacht“
auch war, genauso pünktlich wurde der zweite Probentag eingeläutet. Es wurde
weiter hart am aktuellen Repertoire gefeilt und die Tenöre auch wieder dem
Sangesbruder Hans anvertraut.
Im Nachmittag gab es in der
Kaffeepause leckeren Fladen aus Tancrémont, bevor es Richtung Eupen/Garnstock
ging, denn der Chor hatte noch eine Traditions-Verpflichtung: die Gestaltung
der Franziskusmesse im ehemaligen Franziskanerkloster am Franziskustag! Vor der
Messe wurde im Chorraum den ankommenden Gläubigen noch das
Einstufungsrepertoire präsentiert. Außer uns selbst fiel wohl niemanden auf,
dass unsere Stimmer während den letzten 36 Stunden arg (über-)strapaziert worden
waren.
Gut gerüstet für die anstehenden Herausforderungen
Rückblickend bleibt festzuhalten dass es ein hartes, aber produktives Probewochenende war, in dessen Verlauf alle Sänger, und besonders die jungen noch einmal die tolle MCE-Freundschaft und Verbundenheit spüren durften. So kann sich der Marienchor für die bevorstehende Einstufung gut gerüstet fühlen.